Adenotomie: Entfernung der Rachenmandeln

Operationsprinzip

Die Rachenmandelentfernung wird in Vollnarkose durchgeführt. Der Eingriff erfolgt durch den Mund. Die Rachenmandel wird mit speziellen Instrumenten vom Rachendach entfernt. Die Blutstillung während der Operation erfolgt durch eine kurzzeitige Tamponeinlage sowie mittels Gefässverödung. Nach der Operation bleibt eine offene Wundfläche zurück, die in den folgenden 10 Tagen abheilt.

Der Eingriff dauert ca. 15 Minuten.

Risiken und mögliche Komplikationen

Nachblutung

Nach der Rachenmandel kann es bis zu 2 Wochen nach Eingriff zu einer Nachblutung aus dem Wundgebiet kommen. In der Regel sind diese Blutungen leicht, ungefährlich und einfach zu behandeln. In sehr seltenen Fällen wird eine Blutstillung in Vollnarkose notwendig. Eine Blutung aus Nase oder Mund ist während der Hospitalisation sofort dem Pflegepersonal zu melden. Sollte eine Blutung zu Hause auftreten, so muss nach telefonischer Rücksprache das Spital aufgesucht werden. Als Sofortmassnahme kann bereits zu Hause eine Eiskrawatte angelegt werden. Das Blut sollte möglichst nicht geschluckt werden, da es einem sonst übel wird.

Zahnschaden

Da während der Operation im Mund manipuliert wird, kann es selten zu einer Beschädigung der Zähne kommen, insbesondere, wenn ein Defekt oder eine Lockerung eines Zahns schon vor der Operation bestanden hat.

Wundinfekt und akute Mittelohrentzündung

Aufgrund der entstandenen Wundfläche kann es manchmal nach der Operation zu einer Infektion mit Mittelohrentzündung kommen. Diese ist mit Antibiotika meist problemlos zu behandeln. Sollten Sie zu Hause feststellen, dass die Schmerzen zunehmen, starker Mundgeruch auftritt oder es zu einer Hörminderung kommt, so sollten Sie den Arzt konsultieren.

In ca. 10% der Fälle kann die Rachenmandel trotz sachgerechter Operation wieder nachwachsen und somit ein erneuter Eingriff erforderlich werden. Die Zeitdauer für das Nachwachsen ist dabei unterschiedlich. Das Risiko des Nachwachsens der Rachenmandel besteht vor allem dann, wenn die Operation bei einem sehr kleinen Kind (1-3 Jahre alt) erfolgt. Beim älteren Kind ist das Nachwachsen der Rachenmandel viel seltener.

Offenes Näseln

Narbige Verziehungen im Bereich des Rachendachs mit offenem Näseln sind selten, können jedoch nach einer Wundinfektion (siehe unter Wundinfektion) gehäuft auftreten. Ein kurzfristiges Näseln bei Kindern ist aber nicht selten und verliert sich üblicherweise nach wenigen Wochen.

Verhalten nach der Operation

In den ersten 3 Wochen nach Rachenmandeloperation sollte man alles meiden, was den Blutdruck erhöht („Alles, was einen roten Kopf macht“), wie z.B. Sport, heisse Bäder, direkte Sonneneinstrahlung, Sauna, Heben von schweren Lasten etc.. Ebenso zu vermeiden sind Alkohol, heisse Getränke, saure Getränke wie Fruchtsäfte. Kleinkindern sollen in den ersten 7 Tagen nach Operation zu Hause bleiben und nicht ohne Aufsicht mit andern Kindern spielen.

Lauwarmes Duschen und Haare waschen ist ab dem 2. Tag nach der Operation erlaubt.

Der Eingriff wird meist ambulant durchgeführt.

Wichtig ist, dass die frisch operierten Kinder nicht in Kontakt mit anderen, erkälteten Kindern kommen. In der Regel sollten sie deshalb während einer Woche nach der Operation nicht in den Kindergarten oder die Spielgruppe.

Bei Fieber sollten Sie den Haus- oder Kinderarzt aufsuchen und bei Nachblutungen direkt mit mir Kontakt aufnehmen.

Weitere Fragen können jederzeit gerne mit mir besprochen werden.