Knotenentfernung am Hals
Operationsprinzip
Entfernt werden meist Lymphknoten, Halszysten oder Halsfisteln. Je nach Lokalisation des Knotens bestehen unterschiedliche Risiken und Komplikationen. Allen Eingriffen ist gemeinsam, dass der Knoten unter der Haut liegt und über einen Hautschnitt angegangen wird. In der Regel wird ein Wunddrain eingelegt. Dieses kann nach wenigen Tagen entfernt werden.
Der Eingriff erfolgt meist in Vollnarkose und dauert je nach Lokalisation 0.5-2 Stunden.
Risiken und mögliche Komplikationen
Nachblutung
Wie nach jeder Operation kann es auch nach Halsoperationen zur Nachblutung kommen. Kleinere Blutergüsse lösen sich spontan auf, bei grösseren Flüssigkeitsansammlungen müssen diese über die Haut entlastet werden.
Gefühlsstörung im Hals- und Gesichtsbereich
Beim Hautschnitt werden feine Hautnerven durchtrennt. Die entstehende Narbe ist vorab unmittelbar nach der Operation immer „taub“. Meist bildet sich die Gefühlsstörung innerhalb von Monaten zurück.
Nervenverletzungen
Das Risiko einer Verletzung von Hals- und Gesichtsnerven hängt von der Lokalisation des zu entfernenden Lymphknotens ab.
Beeinträchtigung der mimischen Muskulatur
Unmittelbar unterhalb der Haut verläuft ein feiner Nerv (Ramus marginalis mandibulae), welcher die mimische Muskulatur im Bereich des Mundwinkels versorgt. Wird dieser Nerv verletzt, so kommt es zu einem hängenden Mundwinkel. Ist die Verletzung weniger gravierend, so erholt er sich meist innerhalb von Wochen bis Monaten.
Verletzung der Zungennerven
Der Zungennerv (Nervus lingualis) verläuft unter der Unterkieferspeicheldrüse. Er vermittelt das Gefühl und den Geschmackssinn der entsprechenden Zungenhälfte. Bei einer Verletzung kann es daher zu einem Verlust dieser beiden Qualitäten kommen.
Beeinträchtigung der Zungenbeweglichkeit
Ein weiterer wichtiger Nerv ist der Nervus hypoglossus. Dieser ist für ist für die Beweglichkeit der Zunge verantwortlich. Bei einer Lähmung kann die betroffene Zungenhälfte nicht mehr bewegt werden, was zu einer Störung des Kauaktes sowie zu einer beeinträchtigten Artikulation führen kann.
Verletzung des Schulterhebers
Der Nervus accessorius ist für das Anheben der Schulter verantwortlich. Bei einer Lähmung sinkt die betroffene Schulter nach unten und Bewegungen wie Achselzucken ist nicht mehr möglich. Auch ist Überkopfarbeit stark erschwert.Kann eine Zyste oder insbesondere auch eine Fistel nicht vollständig entfernt werden,
so wird sie nach einigen Monaten bis Jahren wieder wachsen und muss erneut operiert werden.
Verhalten nach der Operation
Auf Wasserschutz sollte in den ersten 3 Tagen nach der Operation geachtet werden. Die Fäden werden nach 7 Tagen ambulant in der Sprechstunde entfernt. Zur Narbenpflege empfiehlt sich eine Lotion (z.B. Nivea). Ab dem 10. Tag soll die Lotion einmassiert werden, damit die Narbe möglichst schnell weich und geschmeidig wird. Sonnenschutz wird für ca. 6 Monate empfohlen.
Es kann mit einer Hospitalisationszeit von 3-5 Tagen gerechnet werden. Zudem ist entsteht eine Arbeitsunfähigkeit von total 10 Tagen.
Weitere Fragen können jederzeit gerne mit mir besprochen werden.