Schnarchen

Hintergrund

Schnarchen ist ein weitverbreitetes Phänomen in unserem Kulturkreis. Der Leidensdruck orientiert sich zunächst an der Lärmbelästigung des Partners. Spätestens wenn Schlafräumlichkeiten getrennt werden, wird das Problem evident. Typische Risikofaktoren sind das Alter, Übergewicht, Ernährungsgewohnheiten (spez. Alkohol auf die Nacht), muskelrelaxierende Medikamente und, vorab bei kleinen Kindern, vergrösserte Gaumen- und Rachenmandeln. Entgegen der landläufigen Meinung schnarchen Frauen fast so häufig wie Männer.

Grundsätzlich gilt es zwei Arten von Schnarchen zu differenzieren. Zum einen das sog. primäre oder habituelle Schnarchen. Dieses Schnarchen ist störend für den Partner aber ohne Krankheitswert für den Schnarcher. Davon abzusetzen ist ein obstruktives Schnarchen. Bei diesen Patienten führt das Schnarchen zu einer Störung der Schlafarchitektur. Oft werden vom Partner längere nächtliche Atempausen beobachtet. Diese Patienten sind am Morgen/über den Tag meist müde, missmutig, unausgeglichen und unkonzentriert. Unter der schlechten Schlafqualität leidet auch die schulische und berufliche Leistungsfähigkeit. Auf lange Sicht führt das Schlafproblem zudem zu einem erhöhten kardiovaskulären Risiko (Herzinfarkt/Hirnschlag), zu einem erhöhten Unfallrisiko im Strassenverkehr, zu Problemen in der Paarbeziehung und zu Depression/Burnout.

Ablauf

Anhand eines ausführlichen Gesprächs (ev. in Anwesenheit des Partners) wird versucht, begründete Hinweise auf ein therapiepflichtiges obstruktives Schnarchen zu finden. Auch werden Risikofaktoren gezielt erfragt.

In der Untersuchung werden dann Stigmata des Schnarchens beleuchtete. Fokussiert wird auf die Nase, den weichen Gaumen, die Mandeln, den Schlund und den Zungengrund. Je nach Befund werden dann die weiteren Massnahmen festgelegt. Es stehen dabei die verschiedensten Optionen zur Disposition bsp.

  • Risikofaktoren korrigieren
  • Verschiedene Ansätze zur Vermeidung der Rückenlage
  • Nasenlochstabilisatoren (bsp. Noson-Dilatator; wird von uns angepasst)
  • Rigiditätserhöhung des weichen Gaumens (bsp. Schnarchspange)
  • Unterkiefervorschubschiene (bsp. SomnoGuard; wird von uns angepasst)

Sollten sich Hinweise auf ein obstruktives Schnarchen ergeben, wird der Schlaf beim Schnarcher zuhause monitorisiert (sog. ambulante Polygraphie: Nach einer kurzen Instruktion wird das Gerät dem Schnarcher abgegeben). Demaskiert sich ein primäres Schnarchen oder nur leichtgradige Atemaussetzter wird auf obgenannte Ansätze zurückgegriffen. Die operativen Möglichkeiten werden unter «Operationen» abgehandelt. Findet sich eine höhergradiges obstruktives Schnarchen, bietet sich in erster Linie eine nächtliche Überdruckbeatmung an. Wir arbeiten dazu eng mit dem örtlichen Pneumologen zusammen.